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Aus vier Dörfern wurde ein Ortsteil

Falka - Auf luftiger Höhe mit Ausblick und einem Kleinod

Am 1. April 1994 wurde der heutige Ortsteil Falka eingemeindet, der seit 1950 als Gemeinde aus den Dörfern Groß- und Kleinfalke, sowie Niebra und Otticha bestand. Er liegt im äußersten Süden von Gera und ist mit 354 Meter über NN somit die höchste Erhebung der Stadt. Erstmals in Erscheinung trat Großfalka im Jahr 1209 in einer Urkunde des Klosters Mildenfurth. Die Existenz der anderen Orte wurde 100 Jahre später erstmals belegt. Ein Wahrzeichen der Dörfer war die Bockwindmühle, die es von 1795 bis 1981 in Kleinfalka gab. Das Andenken daran lebt im einstigen Wappen und Siegel der Gemeinde weiter, das eine Mühle bzw. einen Falken zeigt. Anlässlich der 800-Jahrfeier im Jahr 2009 wurde aus Geldern der Ortspauschale und auf Initiative des Ortsteilrates ermöglicht, in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein Amselgrund e. V., ein Modell der Bockwindmühle zu errichten.
Die Recherchen zur 800-Jahrfeier ergaben außerdem, warum die liebevoll hergerichteten Gehöfte und Häuser an der einzigen Straße in Großfalka so weit auseinanderstehen. Alte Fotos belegen, dass jeder Hof früher einen eigenen Fischteich vorm Haus hatte und somit keine engere Bebauung möglich war. Ein wahres Kleinod ist die Wehrkirche in Niebra, die mit ihrer gesamten Ausstattung und dem wertvollen Schnitzaltar sowie der Friedhofsmauer unter Denkmalschutz steht. Aus heimischem Sandstein erbaut, hat sie seit dem 15. Jahrhundert keine bauliche Änderung erfahren und ist wohl das älteste Objekt im Ort. Auf einer Wanderung auf der Falkaer Höhe sollte man auch die kleine Wand des ehemaligen Sandsteinbruchs besichtigen, die als Bodendenkmal ausgewiesen ist. Einheimische Handwerker haben hier den rötlichen Sandstein u. a. für das Geraer Rathaus und den Naumburger Dom gebrochen.
Die 1950 gegründete Gemeinde Falka war ein typisch auf die landwirtschaftliche Produktion ausgerichtetes Gebiet. In den 1990er Jahren hatte der Ortsteil, wie alle anderen Gemeinden auch, die gesellschaftlichen Umbrüche und die vom Land Thüringen 1993 beschlossene Gebietsreform zu meistern und dabei die Entwicklung des Ortes voranzutreiben. Das nächste Ziel war, junge Bürger zu halten und anzusiedeln. Aus diesem Grund wurden zwei Wohngebiete und ein Gewerbegebiet ausgewiesen. In kontrovers geführten Diskussionen der Einwohner entschied man sich letztendlich für die Eingemeindung nach Gera. Am 1. April 1994 wurde ein Eingemeindungsvertrag zwischen der Stadt Gera und der Gemeinde Falka abgeschlossen.
Der zentrale Ortsteil ist Kleinfalke. Hier spielt sich das kulturelle und sportliche Leben ab. Aus diesem Grunde wurde 1993 mit dem Neubau eines Sport- und Vereinsheimes begonnen und mit Hilfe der Stadt Gera fertiggestellt. Mit der Errichtung ist es gelungen, ein Domizil und sportliches Ensemble zu schaffen, das nicht nur bei der eigenen Bevölkerung hohe Anerkennung fand. Neben dem Heimatverein Amselgrund sind auch der Sportverein und der Kleingartenverein aktiv tätig. Gemeinsam organisieren sie Seniorenfeiern, den über die Ortsgrenzen hinaus bekannten Wandertag für jedermann und andere Festaktivitäten in der Gemeinde. Eine wichtige Aufgabe sieht der Heimatverein in der Erhaltung und Pflege von Wanderwegen, Grünflächen und Erholungsdomizilen rund um die Ortschaften, denn diese sind ein Aushängeschild des Ortsteiles. Mit großem Engagement wurden auch die Kirchen in Niebra und Großfalka liebevoll saniert und restauriert. Sie sind heute nicht nur Treffpunkt für Kirchenmitglieder sondern eine Bereicherung des kulturellen Lebens in den Ortsteilen. Der Ortsteilrat Falka als gewähltes Gremium setzt sich aktiv für die Belange des Ortsteils ein und ist gemeinsam mit den Bewohnern dabei auch künftig immer wieder machbare Lösungen für anstehende Probleme zu finden.