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Frankenberg - ein kurzer Rückblick auf eine lange Geschichte

Frankenberg, eine Kleinstadt unweit der sächsischen Industriestadt Chemnitz gelegen, kann auf eine 825-jährige wechselvolle Geschichte zurückblicken.
Zu einer Zeit, als unser Gebiet noch von undurchdringlichem Wald überzogen war, haben 6 ostfränkische Ansiedler Ausgang des 12. Jahrhunderts unseren Ort als Waldhufendorf angelegt, wobei in neuerer Zeit das Jahr um 1188 als Gründungsjahr angenommen wird. Bedingt durch einstmals ergiebige Erz- und Silberfunde zu beiden Seiten des Zschopautals zwischen Frankenberg und Mittweida entwickelte sich durch den damit entstandenen Bergbau das Dorf Frankenberg allmählich zu einer kleinen Stadt. Im Jahre 1206 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung eines "Henricus de Francenberg".
Obwohl bis 1500 der Bergbau als lohnende Erwerbsquelle galt, ist Frankenberg schon seit alters her als Weberstadt bekannt. Neben dem Leineweberhandwerk gab es ursprünglich die Zeug- und Tuchmacher, in deren Folge sich die Baumwollweberei entwickelte. Daraus ergaben sich die dazugehörigen Nebenzweige mit Kattundruckerei, Färbereien und Bleichereien.
Vorangetrieben durch die Industrialisierung entstand im 19. Jahrhundert eine umfangreiche Textilindustrie. Fabriken für Webschützen, Schäfte und Picker lieferten das Zubehör für die unzähligen Webstühle unserer Stadt. Neben angesehenen Woll-, Seiden- und Teppichwebereien war es die Herstellung von Reformbetten und Matratzen bzw. späterhin Polstermöbel, welche bis in unsere Zeit das wirtschaftliche Bild Frankenbergs geprägt haben. In hoher Blüte stand jedoch seit 1842 an der Spitze der hiesigen Industrie die Zigarrenfabrikation.
Im moderneren Zeitalter der Technisierung war es vor allem die Fahrzeugindustrie, welche sich aus kleinem Anfang heraus zum Großbetrieb entwickelte und - mit dem Namen unserer Stadt eng verbunden - weltweit zur Steigerung ihres wirtschaftlichen Ansehens beigetragen hat.
Betrachten wir Frankenberg im Spiegel seiner 825-jährigen Vergangenheit, so erkennen wir, dass es von schwerem Unglück nicht verschont geblieben ist. Abgesehen von vielen Kriegen in allen Jahrhunderten und ihren verheerenden Folgen waren es einstmals große Stadtbrände, die die Arbeit der Menschen zunichtemachten. Gleichermaßen furchtbar waren Überschwemmungen der nahegelegenen, noch ungebändigten Zschopau, die zu Hochwasserkatastrophen führten. Missernten hatten große Hungersnöte zur Folge und immer wieder hielt das ewige Schreckgespenst, die Pest, grausame Ernte unter den Menschen. Erst im vorigen Jahrhundert konnte soziale Not durch den Aufbau eines bescheidenen Gesundheitswesens gelindert werden, dass in unserer Zeit mit modernsten Einrichtungen und Geräten aufwarten kann. Ebenso wurde 1860 als Katastrophenschutz die "Freiwillige Feuerwehr" der Stadt gegründet, die seitdem in selbstloser Weise Hilfe in der Gefahr bringt.
Die beiden Kriege unseres Jahrhunderts hinterließen auch in Frankenberg ihre schmerzlichen Spuren. Vor der totalen Zerstörung blieb die Stadt aber verschont. Daraus ergibt sich die erfreuliche Tatsache, dass viele Gebäude unserer Stadt bis heute erhalten geblieben sind, welche die Kultur einstiger Stilepochen widerspiegeln.
Große Beachtung schenkte Frankenberg seit jeher der Bildung seiner Jugend. Ausgang vorigen Jahrhunderts wurden, ergänzend zu den schon bestehenden Bildungseinrichtungen, drei große Schulen gebaut. Die Bürgerschule oberhalb der Kirche, die Realschule mit Progymnasium an der Humboldtstraße und im Norden der Stadt gelegen das Königlich Sächsische Lehrerseminar, welches 1901 seinen ersten Seminaristen aufnahm. Unser Schulwesen wurde nach dem Krieg durch zwei neuerbaute Schulen erweitert.
Der Gemeinsinn unserer Bürger und ihre Achtung vor der Vergangenheit brachten es zustande, dass schon 1909 in Frankenberg ein Heimatmuseum eingerichtet werden konnte. 1949 hat es in den herrschaftlichen Räumen des 1553 erbauten ehemaligen Rittergutes eine würdige Heimstatt gefunden. Die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung der Stadt im Wandel der Jahrhunderte wird hier anschaulich dokumentiert.
Frankenberg legt als Garnisonstadt besonderen Wert auf ein gepflegtes Aussehen und hat das Glück, in anmutigste Landschaft eingebettet zu sein. Mit schönen Grünanlagen, vor allem dem in der Mitte der Stadt gelegenen 100-jährigen "Friedenspark", das an die Nordseite der Stadt angrenzende romantische "Lützeltal" oder der Schilfteich inmitten schönster Natur bieten jedem Besucher erholsame Stunden. Durch die Eingemeindung der Orte Sachsenburg, Irbersdorf, Altenhain, Langenstriegis, Mühlbach/Hausdorf und Dittersbach wird auch unsere Stadt an touristischen Sehenswürdigkeiten reicher. Dort, wo die Zschopau das Erzgebirgische Becken verlässt, um in den Schiefermantel des Sächsischen Granulatgebirges einzudringen, erhebt sich auf einem steilen Felsen die Sachsenburg. Ausgrabungen und Erdhäuser auf dem Treppenhauer, Mundlöcher des einstigen Silberbergbaus sowie eine Hängebrücke über die Zschopau sind Anziehungspunkte, die den Ortsteil Sachsenburg interessant und besuchenswert machen. Ausgangspunkt für eine Wanderung ins Striegistal ist der Ortsteil Langenstriegis. Der Ortsteil Altenhain ist ein idyllisches Dorf für Urlauber, die die Ruhe lieben. Von hier aus kann man auf Schusters Rappen bequem durchs Zschopautal zum sagenumwobenen Harrasfelsen kommen. Dittersbach liegt direkt an der B 169, hat zwei gemütliche Gasthäuser und eine Pferdepension.
Frankenberg, eine von gediegenem Bürgersinn geprägte alte Stadt, ist bemüht, den Wünschen aller Besucher gerecht zu werden. Gepflegte Gaststätten sowie preiswerte Hotels und Unterkünfte möchten den Aufenthalt in unserer gastfreundlichen Stadt zum nachhaltigen angenehmen Reiseerlebnis werden lassen.