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Hedersleben/Oberrißdorf

Der Ort wurde am 1. Januar 2010 in die Lutherstadt Eisleben eingemeindet.
Heute zählt Hedersleben 611 Einwohner.


In der Vergangenheit war Hedersleben ein bedeutsamer Flecken. Von 1230 bis 1525 bestand hier ein Kloster, zunächst mit Benediktinerinnen und später mit Augustinern besetzt. Es wurde zerstört und nur der Name "Kapellgarten" erinnert noch daran. In Hedersleben war im Mittelalter der Sitz des Gaugerichtes für den nördlichen Hosgau. Das Richteramt lag in den Händen der Familie von Repgow. Aus diesem Adelsgeschlecht stammt auch Eike von Repgow, der Verfasser des Sachsenspiegels. Historische Persönlichkeiten wie Christiane Eleonore von Zeutsch, Großmutter der russischen Zarin Katharina der II. und der Jäger und Jagdschriftsteller Otto Alexander Florstedt (1863 bis 1929) wurden hier geboren. Weitere bedeutende Adels- und Großgrundbesitzerfamilien waren die von Hedersleben, von Kesselhut, von Pfuhle, von Mandesloh, von Erfurt, Weitzel und Wendenburg. Auch der Graf Christian Friedrich von Mansfeld-Hinterort residierte bis 1666 hier.

1679 wurde das Amtshaus von dem Domherrn Georg Job Marschal von Biberstein als "schlosshaftes Wohnhaus mit Lustgarten" errichtet. Der aufwändig sanierte Komplex ist heute das kulturelle Zentrum des Ortes. Die spätgotische Kirche Sankt Simon und Judas beschreibt der im Mansfelder Raum bekannte Historiker Erich Neuß in seinem Buch "Wanderungen durch die Grafschaft Mansfeld". Sie ist mit ihren verschiedenen Baustilen etwas ganz Besonderes. Bereits im 8. Jahrhundert gegründet, steht sie umgeben von sattem Grün und alten Grabsteinen im Zentrum des Ortes. Martin Luther soll hier persönlich im Jahre 1540 den Pfarrer Lorn eingeführt haben.

Hedersleben liegt verkehrstechnisch günstig an der L160. Der Ort kann nicht mit großen Gewerbegebieten und Unternehmen aufwarten. Es gibt Familienbetriebe, eine Agrargenossenschaft und einen Gemischtwarenladen. Für die Gesundheit der Einwohner sorgen niedergelassene Ärzte und eine Apotheke. Eine Grundschule und die Kindertagesstätte "Laweketalspatzen" machen Hedersleben als Wohn- und Lebensort attraktiv. Vereine und Institutionen wie der "Hedersleber Heimat- und Kulturverein" e.V., der Kirchbauverein "Sankt Simon & Judas", der Schrebergartenverein "Wiesengrund", der Hedersleber Sportverein 94 e.V. und die Freiwillige Feuerwehr gestalten ein ausgewogenes kulturelles und sportliches Miteinander und bereichern die Gemeinde. Traditionelle Feste sind der Herbst- blatttanz, das Osterfeuer und das Halloweenfeuer auf dem Amtshof. Der Halloweenumzug der Kinder ist überregional bekannt.

Hübsche Straßenzüge mit Eigenheimen, eingebettet in viel Grün, machen Hedersleben reizvoll für Familien mit Kindern, die aufs Land ziehen möchten. Alte Bausubstanz und renovierte Gutshöfe runden das Bild einprägsam ab. Und immer wieder stößt man auf Oasen, wie das wild anmutende Biotop am ehemaligen Klosterfischteich im Wehental. Hier kann man die Seele "baumeln" lassen.