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500 Jahre Reformation - Luther 2017

Reformation - das Wort ist nun schon seit einigen Jahren in aller Munde. 2017 wird man sich in vielen Länder der Erde daran erinnern, in welcher Weise Martin Luther mit dem Anschlag seiner Thesen an die Tür der Wittenberger Schlosskirche vor 500 Jahren unser Denken veränderte.

Es ist doch die Person Martin Luthers, derer wir uns im Zusammenhang mit der Reformation bis heute erinnern. Und die Stadt Eisenach wiederum ist auf das engste mit dem Namen Luther verbunden. Nahe der Stadt wohnten seine Verwandten, hier besuchte er die Schule und hier hat er eine seiner schöpferischsten Leistungen vollbracht: die Übersetzung des Neuen Testaments in eine dem Volk verständliche Sprache. Insofern ist es nur natürlich, dass sich auch die Wartburgstadt - eine der wichtigsten Reformationsstädte Europas - 2017 seiner erinnert. Mit der Bibelübersetzung wurde Eisenach zum Symbolort des neuen lutherischen, reformatorischen Denkens, das bis in die Gegenwart wirkt. Das Bild der Stadt hat sich seither stark verändert. Nur das Nikolaitor, durch das Martin Luther seinerzeit die Stadt betreten hat, ist bis heute in seiner Gestalt weitgehend unverändert. Aber die historische Wirkungsmacht, die von Eisenach ausging, erschließt sich dem Besucher bis heute.

In Eisenach kann man Reformation "erleben". Das bedeutet einerseits, sich die historische Dimension anzueignen, die Reformation also als ein geschichtliches Ereignis zu begreifen. Dies wird am besten gelingen, wenn man jene Orte aufsucht, die im Verlauf der Geschichte zu Symbolorten geworden sind: die Wartburg, das Lutherhaus, das Lutherdenkmal, die Georgenkirche oder auch die Villa auf dem Pflugensberg, in der sich jahrzehntelang der Bischofssitz der Ev.-luth. Kirche Thüringens befand, oder das Martin-Luther-Gymnasium ihm ehemaligen Predigerkloster.

Eisenach wird sich 2017 sowohl mit dem historischen als auch dem aktuellen Aspekt der Reformation mit einem eng geknüpften Netzwerk verschiedener Institutionen und Partner beschäftigen.

Das Ereignis "Reformation" ist schon seit langem fest im historischen Gedächtnis der Stadt Eisenach verankert. Bereits seit 1617 erinnert ein großes Doppel-Gemälde im Inneren der Georgenkirche, an der Nordwand des Altarraumes, an die Ereignisse hundert Jahre zuvor. Aus ihm spricht das klare Bekenntnis der Sächsischen Kurfürsten zur Reformation. Seit dem 19. Jahrhundert gedachte man in Eisenach regelmäßig entsprechender Jubeltage: des Jahrestages der Reformation (1517) und, des Geburts- und des Sterbetages Martin Luthers (1483, 1546). Das Wartburgfest der Deutschen Burschenschaften im Jahr 1817 knüpfte ganz bewusst an die Ereignisse dreihundert Jahre zuvor an.

Zunehmend verband sich die Erinnerung schließlich auch mit bestimmten Orten, wurde in Stein gemeißelt oder in Bronze gegossen. Die Wartburg als Erinnerungsort wurde seit der Mitte des 19. Jahrhunderts zielstrebig ausgebaut, wobei man stets in besonderer Weise auf Luthers Aufenthalt an dieser Stelle in den Jahren 1521/22 verwies. Im heutigen Lutherhaus, seit dem Ende des 19. Jahrhunderts noch ein Gasthof, pflegte man die "lutherischen Erinnerungen"; seit 1956 dient das Gebäude nun explizit musealen Zwecken. Das Denkmal für den Reformator wurde 1895 auf dem Karlsplatz enthüllt. Und im Namen des heutigen Martin-Luther-Gymnasiums lebt das Erbe des Reformators fort.

So vielfältig wie die Erinnerungen werden auch die Veranstaltungen sein, die aus Anlass des 500. Reformationsjubiläums in Eisenach stattfinden. Im Rahmen des Europäischen Stationenwegs, der Anfang Mai in Eisenach ankommt, wird es eine Festwoche gemeinsam mit den Eisenacher Partnerstädten in aller Welt geben.

Dass sie nur im Zeichen der Ökumene stehen kann, versteht sich bei der konfessionellen Struktur der Partnerstädte fast von selbst. Neben den katholisch dominierten Städten Sedan in Frankreich und Saroszpatak in Ungarn stehen das protestantische Skanderborg in Dänemark und das russisch-orthodox geprägte Mogilew in Weißrussland. Im Rahmen der Festwoche werden Ausstellungen, unter anderem die Nationalausstellung auf der Wartburg mit dem Titel "Luther und die Deutschen" gezeigt. Auch in der Wartburgregion - im Lutherstammort Möhra und am Ort von Luthers Schutzhaftnahme - wird es Jubiläumsveranstaltungen geben.

Deutscher Wandertag 2017 in Eisenach und der Wartburgregion

Das Jahr 2017 hält für die Stadt und die gesamte Region jedoch noch einen weiteren Höhepunkt bereit: den 117. Deutschen Wandertag.

"95 Thesen, 95 Touren - Wandern auf Luthers Spuren" - dazu laden wir Sie ganz herzlich in die Wartburgstadt und die Wartburgregion ein und zwar vom 26. bis 31. Juli. Erlebnisreiche Tage erwarten Sie.

Ob geführte Themenwanderungen oder kleine und große Veranstaltungen im Rahmenprogramm - wir, die Stadt Eisenach, die Wartburg, der Wartburgkreis, die Touristiker der Region und der Rennsteigverein 1896 e. V. arbeiten an einem abwechslungsreichen Programm.

Der Deutsche Wandertag ist ein jährliches Treffen von Wanderfreunden aus ganz Deutschland. Gut dreißigtausend Gäste werden erwartet. Das hessische Fulda war 1883 Gastgeber des ersten Wandertages. Eisenach wird 2017 bereits zum dritten Mal diese Ehre zuteil. Denn schon 1888 und 1936 versammelten sich die deutschen Wanderer am Fuße der Wartburg.
Bei der Schönheit der Landschaft darf dies nicht überraschen. Gehen nicht gerade in Eisenach Kultur, Geschichte und Natur eine geradezu idealtypische Symbiose ein? Ist nicht gerade hier der Schnittpunkt weithin bekannter Wandergebiete, dem Rennsteig, Werratal und dem Hainich? Beste Voraussetzungen also, um 2017 den Wanderern und den Pilgern auf Luthers Spuren etwas ganz Besonderes zu bieten.

Die Welterberegion zwischen Nationalpark Hainich, Thüringer Wald, Werratal und Rhön ist ein einmaliger Natur- und Landschaftsraum. Gehen, schauen, zur Ruhe kommen oder Natur gesund und aktiv erleben sowie mit allen Sinnen genießen - Möglichkeiten gibt es viele.

Entdecken Sie die landschaftliche und kulturelle Vielfalt unserer Region 2017 und besuchen sie uns!