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Was Sie unbedingt über Coswig wissen sollten - Kleine Stadtführung

Schloss
1187 wurde der ehemalige Burgward erstmals erwähnt.
1547 fiel es den Verwüstungen im Schmalkaldischen Krieg zum Opfer und wurde erst 1555, vom Anhalt-Zerbster Fürsten Wolfgang, wieder aufgebaut.
1674 bis 1677 veranlasste die Fürstin Sophia Augusta von Anhalt-Zerbst (geb. von Holstein-Gottorf) die Wiederherrichtung und Ergänzung des Schlosses im Renaissancestil.
Das Schloss wurde häufig als Witwensitz der Fürstinnen des Hauses Anhalt genutzt. Nach dem 1827 die letzte Fürstin von Anhalt-Zerbst, Friedericke Auguste Sophie, hier im Schloss verstarb, endete die Ära des Schlosses. 1866 bricht im Vorfeld der deutschen Einigung Krieg aus. Man bietet Preußen, dem mächtigen Nachbarn im Norden, das leerstehende Schloss als Lazarett an.
Kurze Zeit darauf wird auch gegen Frankreich Krieg geführt, das Schloss wird dadurch 1870 Kriegsgefangenenlager und beherbergt bis zu 730 französische Gefangene. 1873/74 wird in Anhalt ein neues Zuchthaus benötigt, dafür lässt man das Schloss umbauen. Durch Aufstockungen des Altans und des Westflügels verliert der Bau viel von seiner Leichtigkeit und dem Schlosscharakter. Auf dem Schlosskomplex wurde ein Lazarettgebäude errichtet und die Beamtenhäuser wurden zu Kasernen umgebaut.

Kleine Straße
Sie beginnt an der Post und endet etwa 100 m weiter an der Stützmauer der Oberfischerei. Sie ist eine der ältesten Straßen Coswigs.

Ober- und Unterfischerei
Wohnbereich und Straße der Unterfischerei gehören mit zu den ältesten Siedlungsgebieten der Stadt. Die Stützmauer, erbaut im Jahre 1822 bis 31, bewahrt dieses Gebiet vor dem Abrutschen in die Aue.
In der Stützmauer befindet sich das Stadtwappen an der Stelle, wo die Einbuchtung in dieser Mauer ist. Solche Einbuchtungen wurden früher als Verkaufsstände und Wetterschutz der Fischfrauen benutzt.
Der Treppenaufgang und die Brücke wurden zusammen mit der Stützmauer geschaffen. Sie sind der kürzeste Weg zum Markt. Von hier haben die Coswiger einen bequemen Zugang zur Fähre (Treidelweg).
Den Verlauf des kleinen Baches hatte man einst zu einem Hafenbecken verbreitert. Hier konnten dann die Elbkähne der Coswiger Schiffer einlaufen und auch überwintern. Dazu gab es anstatt der massiven Brücke, eine zweiteilige Holzbrücke, welche, wenn ein Schiff kam, hochgezogen wurde. Da aber die Hafeneinfahrt aufgrund des Elbbogens schnell versandete, entschloss man sich, das Hafenbecken zuzuschütten und die in der Zwischenzeit marode Holzbrücke durch eine massive Brücke zu ersetzen.

Fähre
Eine Kahnfähre, die zur gegenüberliegenden Wörlitzer Seite fuhr, wurde erstmals 1566 erwähnt. Seit Pfingsten 1864 verkehrt nun eine sogenannte Gierfähre. Sie ist motorlos und wird, von einem "V" geteilten Seil gehalten.
Allein mit der Kraft der Wasserströmung und durch Schrägstellung des Fährkörpers wird sie durch den Fluss bewegt. Für ihre Fahrt benötigt die 22 Tonnen schwere Fähre etwa 5 Minuten. Auf der anderen Flussseite erwartet den Besucher das Wörlitzer Gartenreich.

Rathaus und Marktplatz
Ein Rathaus wurde erstmals 1490 erwähnt. 1560 kam es zu einem Neuaufbau. Das ursprüngliche Rathaus jener Zeit bestand nur aus dem Nordflügel, nach Zerstörungen, Wiederaufbau und Bauerweiterungen wurde erst 1911 die heutige Endform des Coswiger Rathauses erreicht. Das zierlich wirkende Gebäude ist überwiegend im Renaissancestil erbaut.
Nach dem Abriss eines Brauhauses entstand an der Giebelseite des Rathauses der Marktplatz der Stadt. Seine östliche Begrenzung wird vom Rathaus gebildet. Nach Süden und Westen begrenzen ihn Bürgerhäuser und an der nördlichen Flanke führt die Hauptmagistrale der Stadt, die Schloßstraße (B 187), am Marktplatz vorbei. Im Jahre 1941 wurde der Platz in ein Wasserbassin für Löschzwecke umgebaut. In diesem Feuerlöschteich wurde später auch der Film "Spur der Steine" gedreht.
1998 entschloss man sich den Teich, aufgrund erheblichen Sanierungsbedarfs, zuzuschütten - und den heutigen Marktplatz zu errichten.

Amtshaus
Gleich neben dem Rathaus steht das Amtshaus. Es wurde 1703, als Verwaltungssitz und teilweise als Wohnung des fürstlichen Amtmannes erbaut und genutzt. Als Ausdruck des fürstlichen Herrschaftsanspruchs auf die Stadt sind die Abmaße dieses Hauses länger und höher als das historische Rathaus. In den unteren Stockwerken befanden sich einst Kolonnaden, welche aber leider vermauert wurden. Auf der Ostseite grenzte ein Schulgebäude, das sich von der benachbarten Kirche bis zum Amtshaus erstreckte. Jenes brannte mit dem Kirchturm und einem Teil des Amtshausdaches im Jahre 1863 durch Brandstiftung ab. Hinter dem Amtshaus befand sich einst der Amthof, welcher unter anderem Gärten, zwei Scheunen und einen Pferdestall beherbergte.
Neben dem Verwaltungs- und Wohnsitz des Amtmannes war das Amtshaus Wohnsitz verschiedener Leiter der Justizbehörde und auch Verwaltungssteuer - und Zolleinnahmestelle des Amtes. Nach der Auflösung, wurde 1858 ein Teil des Amthofes verkauft und man erbaute eine Tuchfabrik. Diese geriet aber bereits nach Vermögensverfall in Konkurs. So kam das Gelände dann später in den Besitz des Kaufmannes Louis Fiedler, welcher dort eine Papierfabrik eröffnete. Das Amtshaus selber wurde als Wohn- und Geschäftshaus umfassend umgebaut. So entstand auch um 1918 das, noch heute stehende, Gartenhäuschen in einem Stilmix aus Jugendstil und Neobarock. Es birgt in seinem Inneren eine künstliche Grottenlandschaft, die an italienische Renaissancegärten des 16. Jahrhunderts erinnert. Auf Grund der Inflation ging das Unternehmen 1927 Konkurs, aber das Amtshaus wurde weiter als Wohnung genutzt.
Heute dient das Amtshaus, nach umfangreichen Sanierungsarbeiten, wieder der Stadtverwaltung und der Bücherei und das Gartenhaus als Museum und enthält zur Zeit eine Ausstellung - Meisterwerke der Kunst und der Romantik in Anhalt - und ist allemal einen Besuch wert.

Klosterhof
Der Klosterhof grenzt an das Amtshaus und an die Sankt-Nicolai-Kirche. Ursprünglich war dieses Areal ein Augustiner-Nonnenkloster und bestand von 1272 bis 1527. Die Klostergebäude erfüllten von nun an andere Zwecke, so wurde beispielsweise der ehemalige Schlafraum der Nonnen als Heu- und Getreidelager umfunktioniert.
Jedoch wurde das Klostergelände auch für Schulzwecke genutzt. Dieses Gebäude befand sich schon damals am Kirchturm, es wurde 1690 abgerissen und ein neues größeres Haus erbaut. 1805 erbaute man ein weiteres Schulgebäude auf dem Gelände des Klosterhofes. Nach der Auflösung des fürstlichen Amthofes siedelten sich auf dem ehemaligen Klostergelände ab 1806 verschiedene Unternehmen an. Nach 1990 wurde der Komplex in seinen wichtigen Teilen restauriert. Er ist heute das kulturelle Zentrum und beherbergt unter anderem in seiner oberen Etage das Stadtmuseum der Stadt Coswig (Anhalt) sowie die Ausstellung "Die Elbe-Biographie eines Flusses". In der unteren Etage befinden sich Verwaltungs- und Veranstaltungsräume.

Sankt-Nicolai-Kirche
Das nachweislich älteste Gebäude Coswigs wurde erstmals 1150 erwähnt. Bis 1547 hatte die Stadt zwei große Kirchen. Der große Mariendom (stand im Bereich des heutigen Schillerparks) wurde in jenem Jahr vollständig zerstört und nicht wieder aufgebaut. Auch in der St. Nicolai Kirche gab es oft Zerstörungen, nachfolgende Wiederaufbauten und Bauerweiterungen; deshalb findet man in der Kirche Elemente der drei Baustile Romanik, Gotik und Barock. Man nennt die Coswiger Kirche auch die Kirche mit den vielen Türen, denn sowohl die Fürsten, als auch die wohlhabenden Bewohner der Stadt hatten jeweils ihre eigene Tür als Zugang zur Kirche. Die Orgel, Glasmalereien und Glocke gehören zu den ältesten Vertretern ihrer Art in ganz Sachsen-Anhalt. Die St. Nicolai Kirche war die Kirche des Jahres 2002/2003 in Sachsen-Anhalt.

Schloßstraße
Die Schloßstraße, die von Westen her erst Roßlauer Straße, dann Zerbster Straße, Schloßstraße und schließlich am Ortsausgang Wittenberger Straße heißt, durchquert seit den ersten Coswiger Tagen die Stadt in Längsrichtung. Der Breite Weg verband die Straße, den Schlosskomplex mit dem Stadtzentrum und die St. Nicolai Kirche.

Niedermühle
Die Niedermühle oder auch Kochs Mühle genannt, gehört zu den ältesten belegten und funktionstüchtigen Mühlen in Anhalt. Bereits 1280 wird sie als Klostermühle gemeinsam mit der Obermühle (welche außerhalb des Stadttores stand) erwähnt. 1518 erwarb die Familie Koch die Mühle und bewirtschaftete sie in 13 Generationen.

Lange Straße
Die Lange Straße, die ihren Namen zu Recht führt, bildet die Nordgrenze des historischen Stadtzentrums. In ihrem Bereich befanden sich alle drei Stadttore und nördlich von ihr begrenzte die Stadtmauer den mittelalterlichen Ort.

Friederikenstraße
Die Friederikenstraße war im letzten Jahrhundert die Haupteinkaufsstraße der Stadt und verbindet als Querstraße die Hauptverkehrslinien Schloßstraße, Puschkinstraße und Luisenstraße.
Diese Straße, die ursprünglich Neugasse hieß, erhielt ihren Namen durch eine interessante Begebenheit, die mit der Person der letzten Fürstenwitwe Friederike Auguste Sophie von Anhalt Zerbst, die bis 1827 im Schloss residierte, im Zusammenhang steht.
An ihrem Lebensabend, es war das Jahr 1825, traf ihre Stadt ein großes Unglück. Ein verheerender Brand vernichtete nicht nur eine große Anzahl Wohnhäuser, sondern auch viele menschliche Existenzen. Die Neugasse war besonders stark betroffen.
Friederike gewährte den Geschädigten 8 Tage Essen und Trinken und spendete einen großen Betrag von 500 Reichstalern, um die Schäden zu beseitigen. Die dankbaren Bürger benannten ihr zu Ehren die gesamte Straße in "Friederikenstraße" um.

Kavalierhaus
Das Kavalierhaus wurde1675 unmittelbar vor dem Stadttor, im Schlossgarten, errichtet. Es verströmt geradezu italienische Leichtigkeit und Lebensfreude. Die Balustraden waren einst aus Sandstein, kunstvolle Vasen und Orangenbäumchen schmückten die Terrasse. Um 1800 gelangt das Haus in den Besitz der jüdischen Familie Blumenthal. Nach mehreren Besitzwechseln residiert von 1927-1995 die städtische Sparkasse in diesem Gebäude. Im Jahre 2007 erwirbt der Künstler Christian Pietschiny das einst fürstliche Anwesen, mit der Vision einer späteren künstlerischen Nutzung.

Simonetti-Haus
In der ehemaligen Zerbster Vorstadt, welche erst ab 1563 durch den Fürsten Wolfgang zur Bebauung freigegeben wurde, befindet sich dieses Gebäude in der Zerbster Straße 40.
Ein fast unscheinbares Fachwerkbauwerk von 1699 mit großem Hof, einst barocker Adelssitz, wird heute als "Simonetti-Haus" bezeichnet. Äußerlich unscheinbar, birgt es in seinem Inneren 7 in Sachsen-Anhalt einzigartige Stuckdecken. Mit ihrem ausgefeilten ikonographischen Bildprogramm sind die Stuckaturen nicht nur in Sachsen-Anhalt ohne Vergleiche Als Bauherr wird der Kammerrat Freiherr Friedrich von Mehder, der für Fürst Carl Wilhelm von Anhalt-Zerbst hier "aus Silber Gold imprägnieren" sollte, erwähnt, der den Baumeister und Stuckateur Giovanni Simonetti mit den Stuckarbeiten beauftragt. In der Überlieferung wird das Gebäude mit dem preußischen König Friedrich Wilhelm II. zusammengebracht. Angeblich ließ der Monarch das Haus für seine Geliebte Wilhelmine Enke, die spätere Gräfin Lichtenau, herrichten.
Ende des 19. Jahrhunderts hielt hier ein Gasthof Einzug. Für diesen wurde 1888 hinter dem Barockhaus ein großer gründerzeitlicher Saal errichtet.
Seit 2007 hat sich der Simonetti Haus Coswig (Anhalt) e.V. des vom Abriss bedrohten Anwesens angenommen und ermöglicht der Öffentlichkeit regelmäßig ein "Abenteuer Stuckdecken" zu erleben.

Kavalleriekaserne
Nur einen "Steinwurf" vom "Simonetti Haus" entfernt befindet sich die Kavalleriekaserne, mit der Hausnummer Zerbster Straße 48, die nur kurz militärischen Zwecken diente. Fürst Friedrich August von Anhalt-Zerbst, der jüngere Bruder der russischen Zarin Katharina II., unterhielt in Coswig von 1763 bis 1774 eine Garnison und ließ das Haus als Kaserne der Kavallerieabteilung nutzen. Nach dem Tode des Fürsten war es städtisches Armenhaus und später Zigarrenfabrik.
Nach langjährigem Leerstand, hat sich nun der Kanuverein Coswig (Anhalt) dem Gebäude angenommen und möchte es als ein "Haus der Vereine" gestalten.

Marina
Der neue Coswiger Binnen- und Tourismushafen, einst Standort der Coswiger Farbenwerke, dessen Gelände nach umfassenden Dekontaminierungsmaßnahmen eine Wohlfühloase mit Bootsanleger, Zelt-, Caravanstellplatz, Bungalows und gemütlicher Bar geworden ist. Ein Besuch lohnt sich nicht nur für Wassersportler.

Ansprechpartner:
Marina Coswig
Elbstraße 19
Telefon: 034903 496224
Fax: 034903 499672
E-Mail: info@marina-coswig.de
Internet: www.marina-coswig.de
  • Anlegen von Fahrgastschiffen
  • Anlegen von Kanu-, Ruder-, Segel- und Motorbooten
  • 40 Stellplätze Camping
  • 10 Bungalows mit 37 Übernachtungsmöglichkeiten
  • Toiletten, Duschen, Teeküche im Servicegebäude
  • Abfallentsorgung, Stromanschluss
  • Picknick- und Grillplatz
  • Spielbereich
  • Slipkran mit 4,0 t Tragfähigkeit
  • in unmittelbarer Nähe befindet sich ein Einkaufsmarkt
  • Durchführung von maritimen Veranstaltungen auf dem Gelände der Marina