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Braunsbedra und seine Ortsteile

Frankleben
Der Ortsteil Frankleben hat zurzeit ca. 1600 Einwohner. Er ist ca. 1500 Jahre alt. 300 nach Christi kamen zur Zeit der Völkerwanderung die Warnen in das Geiseltal und gründeten Orte mit "Leben". 800 nach Christi wurden erstmalig die Dörfer Oberfrankleben (jetzige Müchelner Straße) und Unterfrankleben (jetzige Friedrichstraße und der nördliche Teil des Topfmarktes) genannt. Mitte des 19. Jahrhunderts erschienen in den geschichtlichen Aufzeichnungen die Dörfer vereint als Frankleben. 1952 wurde die Gemeinde Reipisch eingemeindet. Ein Wandel von einem landwirtschaftlich geprägten Dorf zu einer Industriegemeinde vollzog sich in der historischen Entwicklung. Das Stahlwerk Frankleben und die umliegenden Kohle- und Chemiebetriebe beeinflussten bis zur politischen Wende 1989 das Leben der Einwohner.

Sehenswertes in Frankleben

Schloss
Von der geschichtsträchtigen Vergangenheit des Großraumes Geiseltal künden viele bedeutende Sehenswürdigkeiten. Darunter nimmt jedoch das Schloss Unterhof Frankleben, eine herausragende Position ein. Das Gebäude ist ein Werk der mitteldeutschen Schlossarchitektur mit einer seltenen Einheitlichkeit des Baustils der Spätrenaissance. Von 1327 bis 1945 war das Schloss im Besitz der Familie von Bose. Nach deren Vertreibung im Jahr 1945 fanden darin bis zu 20 Familien, das Gemeindeamt, das Standesamt und der Kindergarten eine neue Heimat.

Nach der Räumung dessen war das wertvolle Gebäude dem Verfall und der Zerstörung preisgegeben. Ab 1995 konnte das Schloss nur noch als Ruine bezeichnet werden. 2007 erwarb Dr. Franz Pacher von Theinburg das Schloss, führte es in eine gemeinnützige Gesellschaft über und begann unmittelbar danach, mit finanzieller Unterstützung der Stadt Braunsbedra, des Landkreises, des Landes Sachsen- Anhalt und Lotto-Toto Sachsen-Anhalt, sowie der Familie von Bose, mit dem "Wiederaufbau" des Schlosses. Parallel wird das Schloss, vornehmlich für öffentliche Zwecke, genutzt:
  • als Außenstelle des Standesamtes Braunsbedra
  • für kleine und größere Familienfeiern der Bevölkerung
  • als Pilgerherberge und Übernachtungspension
  • für Seminare und Ausstellungen
Dorfkirche Reipisch
Die Evangelische Kirche wurde im 14. Jahrhundert als mittelalterliche Bausteinkirche im romanischen Baustil errichtet. Im Jahr 1816 wurde sie mit einer Orgel von Carl Heinrich Knoblauch ausgestattet.

Veranstaltungshöhepunkte in Frankleben
  • Kinder- und Dorffest in Reipisch (letztes Wochenende vor Ferienbeginn in Sachsen-Anhalt)
  • Kirmes in Reipisch (letztes Wochenende im September)
Großkayna
Großkayna hat z. Z. ca. 1.100 Einwohner. Ausgangspunkt der geschichtlichen Entwicklung der Gemeinde ist eine Ansiedlung von Slawen und Sorben, die um 650 entstand. In den 60er Jahren mussten Kleinkayna und fast der gesamte, östlich davon gelegene Ort Großkayna, dem Kohleabbau weichen.
Im Bereich des Tagebaurestloches Großkayna (zwischen Frankleben und Großkayna gelegen) wurden zwischen 1906 und 1972 ca. 160 Millionen Tonnen Braunkohle abgebaut. Aus dem Tagebau Kayna-Süd, dort wo die alten Dörfer Großkayna und Kleinkayna lagen, wurde zwischen 1948 und 1972 über 123 Millionen Tonnen Braunkohle gefördert. Vor der Überbaggerung lebten in Großkayna ca. 5.000 Einwohner. Diese wurden zum überwiegenden Teil nach Merseburg-Süd bzw. West oder Braunsbedra umgesiedelt. Das heutige Großkayna entstand zum großen Teil in den 20er Jahren durch den Wohnsiedlungsbau der Bergbau- und Energiebetriebe.
Das Restloch des Tagebaues Kayna-Süd wurde umgestaltet. So entstand der Großkaynaer See.

Sehenswertes in Großkayna

Aussichtspunkt "Michel Vesta"
Der Großkaynaer See ist das Pilotvorhaben zur Gestaltung des Geiseltaler Seenkomplexes. Die Besucher des Aussichtspunktes am Rande des Sees erhalten Informationen über die Sanierung und die Flutung des ehemaligen Tagebaurestloches "Kayna Süd".
Bereits ab dem Jahre 2001 boten sich vielfältige Möglichkeiten zur aktiven Sport- und Freizeitgestaltung. Man kann auf dem See Surfen und Segeln.

Veranstaltungshöhepunkte Großkayna
  • Osterfeuer
  • Seefest Großkayna
  • Sport- und Heimatfest Großkayna
  • Tag der offenen Tür bei der Feuerwehr
Krumpa
Krumpa wurde im Januar 2007, als vorläufig letzter Ortsteil mit ca. 1.200 Einwohnern, in die Einheitsgemeinde Braunsbedra integriert. Die erste urkundliche Erwähnung von "Crupa" um 840 n. Chr. im "Hersfelder Zehntverzeichnis" deutet auf eine slawische Siedlung hin. Die einst landwirtschaftliche Prägung ging nach 1900 durch den aufstrebenden Braunkohleabbau verloren. 1939 wurden die Orte Lützkendorf und Kämmeritz nach Krumpa eingemeindet, das dann ca. 2.800 Einwohner zählte. Im Zuge des ständig wachsenden Braunkohletagebaus wurden die Ortsteile Lützkendorf, Geiselröhlitz und Kämmeritz bis Ende der 1960er Jahre vollständig überbaggert.
Die stürmische Entwicklung der Großindustrie führte ab 1937 zum Bau des Mineralölwerkes Lützkendorf, das sich später zu einem chemischen Großbetrieb (ADDINOL), mit bis zu 3.000 Beschäftigten, entwickelte.
Überregional bekannt wurde Krumpa auch durch spektakuläre Fossilienfunde, wie das "Geiseltaler Urpferdchen".
Mit der Einstellung des Kohleabbaues und der Stilllegung des Chemiebetriebes ADDINOL in den 90er Jahren, begann die umfassende Sanierung und Umwandlung des alten Chemiestandortes zum voll erschlossenen Industrie- und Landschaftspark Geiseltalsee (ILG).

Sehenswertes in Krumpa

Kirche Krumpa
Die Kirche wurde im Jahr 1751 erbaut und am 13. Juli 1751 eingeweiht. Sie besitzt eine architektonische Besonderheit. Das rechteckige Schiff wurde mit einem unregelmäßigen Oktogon verquickt. In der Kirche befindet sich ein Kanzelaltar mit einer steinernen Kanzel und eine Orgel aus dem Klassizismus.

Aussichtspunkt Cecilie
Der neugestaltete Rastplatz in Krumpa am Geiseltalsee eröffnet Ausflugsgästen, Spaziergängern und Radfahrern eine einmalige Aussicht. Besucher erhalten einen Eindruck von den Auswirkungen der Sanierungs- und Renaturierungsmaßnahmen auf die Entwicklung der Landschaft im ehemaligen Tagebau Mücheln. Weltweite Bekanntheit erlangte die ehemalige Tagebaugrube mit Namen "Cecilie" durch den Fossilfund des vollständig erhaltenen Skelettes des weltbekannten Urpferdchens. Es wurde 1933 während der Kohleförderung aus der Grube geborgen.

Veranstaltungshöhepunkte in Krumpa
  • Neujahrsfeuer (Anfang Januar)
  • Osterfeuer
  • Krumpaer Heimatfest
Roßbach
Roßbach bestehend aus den Ortschaften Roßbach, Lunstädt und Leiha, liegt am Rande des Geiseltals in gleichweiter Entfernung zu den Städten Merseburg, Weißenfels und Naumburg.
Geschichtlich bekannt ist Roßbach durch die "Schlacht bei Roßbach" am 05.11.1757, in der die preußische Armee unter Führung Friedrich des Großen gegen das Reichsheer und die verbündeten Franzosen siegte. Im letzten Jahrhundert war Roßbach geprägt durch Bergbau und Brikettherstellung, die Landwirtschaft und später die Fabrikation von Nägeln.
Weiterhin ist Roßbach bekannt und beliebt durch das schöne Naherholungsgebiet "Hassesee" mit Campingplatz, Riesenrutsche, Trampolinanlage und Rollschuhbahn, in dem sich jährlich Tausende von Erholungssuchenden wohl fühlen. In Roßbach leben derzeit ca. 1.600 Einwohner.

Sehenswertes in Roßbach

Bauernsteine
Auf dem Roßbacher Dorfplatz befinden sich 7 Bauernsteine. Bis zur Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden örtliche Streitigkeiten auf dem Dorfplatz an den sogenannten Bauernsteinen verhandelt.

Kirche "St. Heinrich" in Roßbach
Der Namenspatron der Kirche ist Heinrich II. (972-1024), deutscher König und Kaiser. Es wird geschätzt, dass das Gründungsjahr ca. 1150 ist.

Kirche "St. Margareten" zu Lunstädt
Die kleine Holzkapelle wurde mit Bruchstein und einem kleinen Turm über der Westwand errichtet. Mittelalterliche Wandgemälde aus der Zeit zwischen dem 12. und 16. Jahrhundert schmücken das Innere der im gotischen Stil gebauten Kirche. Während des 2. Weltkrieges wurde der Kirchturm durch Panzergranaten und infolge eines Unwetters zerstört und anschließend wieder aufgebaut.

Kirche "St. Ursula" Leiha
Die ursprüngliche Kirche ist vermutlich vor dem Jahre 1000 als romanische Chorturmkapelle entstanden. Im Jahre 1666 wurde Sie bei einem Brand erheblich beschädigt. Bis heute wurden zahlreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt.
Der zweigeschossige barocke Hochaltar und der reich verzierte Innenraum der Kirche sind sehenswert. Auf dem Kirchturm hängt eine Bronzeglocke aus dem Jahr 1323.

Veranstaltungshöhepunkte in Roßbach
  • Osterfeuer - Gründonnerstag
  • Pfingstbier - Pfingstwochenende
  • Johannisbier in Leiha
  • Kranzniederlegung anlässlich des Jahrestages der Schlacht bei Roßbach 05.11. jeden Jahres
  • Gedenklauf "Schlacht bei Roßbach"