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Geschichte

Borkum ist mit rd. 30,7 km² die größte Ostfriesische Insel. Der sie tragende, bei Niedrigwasser teilweise trockenfallende Inselsockel zwischen der Westerems und der Osterems ist von Borkum-Riff im Westen bis zum Randzel 34 km lang. Geologisch wird Borkum als Teil bzw. Rest der ursprünglich weit größeren Insel Bant angesehen.

Bant - dieser Name erscheint zur Zeit der Karolingerherrschaft, als das Gebiet dem Christentum gewonnen wurde -, ursprünglich eine Marscheninsel, umfasste die jetzigen Inseln Borkum, Juist und den Westteil von Norderney, und wurde insbesondere nach der Jahrtausendwende durch gewaltige Sturmfluten, die auch an der Küste große Veränderungen bewirkten, zerschlagen. Der Rest der Insel Bant, vor der Küste der Krummhörn, südöstlich von Borkum gelegen, verschwand 1781. Der Name "Borkum" lässt sich aus der Namensfolge "Burchana - Byrchanis - Borkna (1227) - Borkyn (1398) - Borckum (1462/1527)" herleiten. Für mehr als ein Jahrtausend bleibt die Geschichte Borkums im Dunkeln. Es wird berichtet, dass im 13. Jhdt. Kreuzfahrerflotten vor "Borkna" ankerten. Die erste urkundliche Erwähnung Borkums und anderer ostfr. Inseln ist datiert vom 11.9.1398.

Borkum war zur Zeit der Hanse Unterschlupf der Liekedeeler (Seeräuber) und später auch der niederl. Wassergeusen, die gegen die Spanier kämpften. Herren der Insel waren seit dem Ende des 14. Jahrh. die ostfriesischen Häuptlinge, ab 1464 die Grafen von Ostfriesland. Ihnen stand ein Teil der Strandungsgüter bzw. der Erlöse aus Strandgut zu; eine Quelle stetiger Streitigkeiten mit den Insulanern, die, in ständiger Existenzsorge, auf ihren Anteil angewiesen waren.
Mit dem Beginn des Walfanges im 17. Jahrh. kamen die seefahrenden Borkumer erstmals zu gewissem Wohlstand. Sie stellten viele Kommandeure und Harpuniere insbesondere auf holländischen Schiffen und waren sehr erfolgreich. Im 18. Jahrh. wurden die Fänge geringer. Der holländisch-englische Seekrieg brachte den Walfang schließlich zum Erliegen.

Es begann eine Zeit großer Armut. Viele Einwohner verließen die Insel. Während 1776 noch 852 Einwohner gezählt wurden, waren es 1811 noch 406 Personen. Von 1810 bis 1813 stand Borkum unter napoleonischer Herrschaft. Zur Durchsetzung der Kontinentalsperre mussten die Borkumer, Männer und Frauen, die sog. "Franzosenschanze" herstellen.

1776: 852 Einwohner
1811: 406 Einwohner

Ab 1834 kamen die ersten Erholungssuchenden auf die Insel. 1844 wurde durch den inzwischen zugezogenen Arzt Dr. Ripking eine Art Verkehrsverein eingerichtet und für die ersten Badeeinrichtungen gesorgt. Im Jahre 1850 wurden die Kurgäste erstmalig registriert. Es waren 252 Personen. 1857 zählte man bereits 600 Gäste und 1865 wurden 1.024 Gäste registriert. Bis 1900 erhöhte sich die Zahl der Badegäste auf 16.474 Personen und nahm von da an stetig zu. Ein Höhepunkt wurde 2010 mit 235.772 Gästen erreicht. In den vergangenen Jahrzehnten wurden von der Stadt und den in ihrem Eigentum stehenden verschiedenen Gesellschaften hohe finanzielle Investitionen getätigt, um das Nordseeheilbad im Wettbewerb der übrigen Tourismusstandorte konkurrenzfähig zu halten.

1850: 252 Gäste
1857: 600 Gäste
1865: 1.024 Gäste
1900: 16.474 Gäste
2010: 235.772 Gäste

Entsprechend den in der heutigen Zeit gestiegenen Anforderungen der Gäste an ein modernes Bad wurde im Jahre 2005 das "Gezeitenland", ein einzigartiges Bauwerk mit umfassendem Wellness- und Freizeitangebot eingeweiht. Es umfasst neben dem Wellnessdeck das Saunadeck, das Erlebnisdeck und den Flowrider mit der perfekten Welle.

Bereits 1991 konnte das neuerrichtete Kinderspielhaus eingeweiht werden. Die Tennisanlage mit 6 Plätzen und der Zweifeld-Tennishalle befindet sich ebenfalls mitten im Ort.
Die Stadt Borkum hat ein voll ausgebautes Schulsystem. Neben der Grundschule und der Inselschule (Oberschule mit gymnasialen Zweig und Förderzentrum) gibt es eine Berufsbildende Schule des Landkreises Leer und eine Volkshochschule als Außenstelle der Volkshochschule Leer. Ein Kindergarten sowie das private Seniorenhuus in't Skuul ermöglichen die Betreuung der jüngsten, wie auch der ältesten Mitbürger. Die ärztliche Versorgung ist gewährleistet durch die niedergelassenen Ärzte sowie die Inselkrankenhaus Borkum gGmbH, hundertprozentige Tochter der Klinikum Leer gGmbh.
Nur diese wenigen Beispiele zeigen schon, dass die Stadt Borkum immer bemüht war, eine bürgernahe Infrastruktur zu schaffen, die gleichzeitig auch die Anziehungskraft des Nordseeheilbades verstärkt. Der Zukunft der Stadt- und Inselgemeinde wird daher mit Optimismus entgegengesehen.