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Was bedeutet Familie heute?

Für jeden Menschen ist die Familie der erste und prägendste soziale Ort. Familie ist nicht nur Vater, Mutter, Kinder, sie ist facettenreicher, moderner und komplexer zu sehen. Auch die Lebensformen haben sich gewandelt, es gibt Alleinerziehende, unterschiedliche Partnerschaften, getrennt lebende Paare, Single-Haushalte. Familienbande bestehen aber auch noch weiter nach dem Erwachsenwerden der Kinder und deren Auszug von zu Hause.

Familiäre Beziehungen bleiben bestehen, auch wenn sich die Verantwortlichkeiten zueinander verändert haben. Eltern, Großeltern, Geschwister und andere Verwandte geben Geborgenheit und Rückhalt. Gerade im Alter nimmt die Bedeutung von Familie wieder zu, Ältere brauchen Fürsorge und Zuwendung.

Eine Familie hat eigene, vor allem emotional geprägte Beziehungen und Regeln. Das ist ihre Besonderheit und wichtigste soziale Aufgabe. Sie verbindet zumeist eine lebenslange und umfassende Verantwortlichkeit ihrer Mitglieder füreinander. Diese reicht von der selbstverständlichen Unterstützung in Alltagsbelangen bis hin zur außerordentlichen Hilfe in Notfällen. Deshalb steht die Familie auch unter dem besonderen Schutz des Grundgesetzes.

In Familien werden Kinder aufgezogen und hier leben jung und alt zusammen. Familien sind da, wo die Eltern für die Kinder da sind und die erwachsenen Kinder Verantwortung für ihre pflegebedürftigen Eltern oder andere Familienangehörige übernehmen.

Durch Familien erfahren die Kinder aktiv soziales Leben, es werden ihnen Wertvorstellungen und Normen vermittelt. Familien bilden das soziale Rückgrat in unseren Gemeinden und Städten.

In Zeiten zunehmender demographischer Veränderungen rücken die Familien in besonderer Weise in den Mittelpunkt kommunalpolitischer Überlegungen und Entscheidungen.

Ein familienfreundliches Klima in den Kommunen wirkt sich positiv auf vielen Gebieten aus, zum einen wird durch Geburten oder Zuzüge junger Menschen die demographische Pyramide verändert. Zum anderen ist es wirtschaftlich von Bedeutung, da man so Arbeits- und Fachkräfte an die Region oder die Firma binden kann. Mit attraktiven Wohn- und Lebensbedingungen, mit Angeboten in Bildung, Freizeit, Natur, Sport und Kultur steigen die Chancen für Kommunen und Landkreise.

Auch der Saale-Holzland-Kreis hat das Ziel, ein kinder- und familienfreundlicher Landkreis zu sein. Um dies zu erreichen, ist eine Bündelung vieler gesellschaftlicher Kräfte nötig.

Zum einen muss der Abwanderung junger Menschen entgegengewirkt werden, zum anderen sollte für die Vorzüge der Region Saale-Holzland als ländlicher Raum mit guter sozialer Infrastruktur und Verkehrsanbindung sowie der Nähe zu größeren Städten wie Jena geworben werden.

Natürlich sind die Vorstellungen der Familien verschieden und ihre Wünsche vielfältig. Nach der Geburt stehen für junge Eltern die medizinische Betreuung und Beratungsangebote im Vordergrund.Für einen beruflichen Wiedereinstieg, hier sind besonders die Lebensumstände Alleinerziehender zu berücksichtigen, sind passende Betreuungsangebote im Krippenalter, später auch Ganztagsplätze in Kindereinrichtungen wesentliche Voraussetzungen.

Ein wichtiger Beitrag Thüringens zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind die 2010 vom Thüringer Landtag beschlossenen Gesetze zu Kindertagesstätten und zur Familienförderung.

Anspruch auf einen KITA-Platz haben demnach schon die Jüngsten ab einem Jahr, zudem gibt es ein tägliches Betreuungsangebot bis zu 10 Stunden durchgehend.

Wenn die Kinder älter werden, sind flächendeckend schulische aber auch außerschulische Angebote erforderlich.

Gerade im ländlichen Raum mit seinen Entfernungen ist es wichtig, gleichermaßen überschaubare Wege zum Schulstandort, flexible und gute Verkehrsanbindungen im Landkreis selbst und zu den Nachbarregionen vorzuhalten. Dies betrifft auch bürgerfreundliche kommunale Verwaltungsstrukturen, ausreichende Ärztedichte, medizinische Versorgung und weiteren Service. Ein schnellerer Internetzugang für die Bewohner in den Dörfern ist schrittweise zu schaffen.

Dies sind bedeutende Zukunftsaufgaben.
Unser gemeinsames Ziel muss es sein, junge Leute zu motivieren, in der Heimatregion zu bleiben und hier Familien zu gründen, sowie Familien von außerhalb zu veranlassen, in den SHK zu ziehen und hier zu leben.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf kann auch Vereinbarkeit von Pflege und Beruf bedeuten. Unsere Gesellschaft wird älter, Betreuung generationenübergreifend wird immer bedeutsamer. Es ist gleichermaßen eine große Herausforderung, Handlungspotenziale für Bürger ab 60+ mit ihrem Erfahrungsschatz zu ermöglichen. Je nach Altersgruppe und unterschiedlichen Bedürfnissen hinsichtlich Infrastruktur, Gesundheit, Verkehr, Freizeit, Sport und Kultur sind hier Konzepte vorzuhalten.

Das Engagement älterer Menschen in der Gesellschaft hat zugenommen und zeigt neue Formen, hierbei ist "lebenslanges Lernen" als eine besondere Herausforderung zu sehen.

Es gilt aber auch, Angebote für kranke und pflegebedürftige bzw. allein lebende ältere Menschen zu entwickeln, um für sie möglichst lange die eigene Handlungsfähigkeit und Selbstständigkeit zu ermöglichen und zu erhalten. Dazu gehört die Sicherstellung der Mobilität im Alter.

Diese und viele andere Fragen des Zusammenlebens finden auch ihren Niederschlag in dem Leitbild "Saale-Holzland 2020", das von einer breiten Öffentlichkeit erarbeitet wird.

Der Saale-Holzland-Kreis stellt sich selbstbewußt den Anforderungen einer sich wandelnden Gesellschaft.