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Veränderungen

Die Anzahl der an Demenz erkrankten Menschen nimmt in Deutschland zu. Weit über eine Million sind betroffen. Der Alltag verändert sich - Vergesslichkeit stellt sich ein. Unser Gehirn hat Schaden genommen und mit unserem Gedächtnis können wir nicht mehr kreative Ideen entwickeln, klare Gedankengänge sind nicht mehr möglich. Was hat sich alles im Laufe unseres Lebens an Erlebnissen und Erfahrungen angesammelt und doch lässt bei Demenz das Erinnerungsvermögen erheblich bis fast ganz nach.

Veränderungen

Sich auf Dauer nicht mehr erinnern zu können bedeutet: "Der Boden unter den Füßen wird entzogen; glückliche und bereichernde, aber auch sorgenvolle und traurige Zeiten waren abrufbar. Frohe Momente schafften Zufriedenheit; traurige Situationen gaben Kraft und Zuversicht für die Zukunft. Am Anfang oft nicht ernstgenommen, schleicht sich Demenz ein. Vieles wird als harmlos und dem Alter entsprechend angesehen.Doch das Kurzzeitgedächtnis leidet zuerst. Während zunächst noch die Erinnerung der Vergangenheit, z. B. Kindheits-, Schul- und Ausbildungserlebnisse präsent sind, finden sich Erkrankte oftmals in der gewohnten Umgebung nicht mehr zurecht und verlieren schnell die Orientierung. Gewohnte Handgriffe des Alltages wie Kochen, Putzen, Waschen, Anziehen, Autofahren fallen immer schwerer. Schreitet die Demenz fort, ist auch das Langzeitgedächtnis betroffen. Orientierungslosigkeit und Gedächtnisverlust verändern massiv das Leben. Die Ergebnisse bisheriger Forschung erklären zwar das Geschehen im Gehirn bei Demenz, aber wir sind noch weit von Behandlungsmöglichkeiten bzw. Heilung entfernt. Jeden Tag neu nehmen unsere Sinnesorgane wiederkehrende und neue Eindrücke auf; seien es Gefühle, Reize, Gerüche, Geräusche u. a. m. Unser Gehirn entscheidet ziemlich schnell, was da für uns wichtig ist und was wir speichern wollen. Über 100 Milliarden Nervenzellen, miteinander verbunden, bewerkstelligen dies.

Durch die Verbindungen dieser Nervenzellen entsteht die notwendige Kommunikation, damit aus Gedanken schließlich unser Handeln wird. Obwohl unser Gehirn mit nur 2 % einen sehr geringen Prozentsatz unseres Körpergewichtes ausmacht, verbraucht es dennoch 20 % des Sauerstoffes. Sprechen wir von Demenz, so ist das Zusammenspiel von Nervenzellen und Botenstoffen im Gehirn gestört. Verändern sich diese Botenstoffe krankheitsbedingt, entsteht ein gefährliches Ungleichgewicht mit verheerenden Folgen. Schädliche Eiweißmoleküle sind Auslöser von Alzheimer, die außerhalb und innerhalb der Nervenzellen entstehen und die Funktionen stören. Eines davon ist das Beta-Amyloid; als festes Eiweißknäuel, sogenannte Plaques, das sich auf gesundem Gewebe festsetzt. Findet dieser Vorgang an verschiedenen Nervenschaltstellen statt, wird die Signalübertragung gestört und beeinträchtigt die Gehirnfunktion. Es gibt noch weitere schädliche Proteine, die Tau-Proteine, die durch ihr Wirken die Funktion der Zellen stören. Auf Dauer findet eine Mangelversorgung der Nervenzellen statt und sie sterben ab. Auf der ganzen Welt forschen Mediziner nach Ursachen und Therapien, die auf die Wiederherstellung der Signalwege abzielen. Dabei kommt der Nervenwachstumsfaktor BDNF (Brain-Derived: Neurotrophic-Factor) ins Spiel. Zum heutigen Zeitpunkt lässt sich sagen, dass kognitives Training ebenso effektiv ist wie die eingesetzten Medikamente.

Trotz des schwierigen Einsatzes von Medikamenten und Therapien mag es eine "Faustregel" geben:
  • Lektüre: die grauen Zellen anregen
  • Pillen und Pulver: nur fachärztlich verordnete Medikamente einnehmen
  • Bewegung: den Körper fordern
  • Sozialleben: Freunde treffen, gemeinsam lernen
  • Schlafenszeit: den Geist zur Ruhe kommen lassen
  • Denkaufgaben: kreativ trainieren
  • Herz und Hirn: Risikofaktoren ausschalten
  • Ernährung: gesund genießen