Gehe zum Inhalt, überspringe Menüs

 

Kirchen in Neuenkirchen

Pfarrkirche "St. Anna"

Die St. Anna Kirche wurde nach den Plänen des Baumeisters Willhelm Rincklake, Münster errichtet. Der Bauantrag wurde 1895 gestellt und die Genehmigung 1896 erteilt. Am 27.09.1899 wurde die neue Kirche durch Bischof Hermann Dingelstad geweiht. Im November 1911 begannen Kirchenmaler aus Kevelaer mit ihrer Arbeit, die sich bis Juni 1912 hinzog.
(aus: "750 Jahre Neuenkirchen" von H. Fischer u. R. Wehmschulte)

"St. Anna zu Neuenkirchen weist eine eigenständige Lösung des neuromanischen Stils auf und erhielt 1911-1912, durch J. Renard, Kevelaer, eine der architektonischen Ausprägung sehr gut angepasste Ausmalung, die dem Raum einen einheitlichen Eindruck verleiht."
(aus: "August und Willhelm Rincklake" von Gerhard Ribbrock).

Den Platz um die Pfarrkirche St. Anna könnte man als das Herz Neuenkrichens beschreiben. Gleich von welcher Seite man sich der Gemeinde Neuenkirchen auch nähert, die stolzen Türme des Gotteshauses prägen das Ortsbild und grüßen von weitem.

Auswärtige Besucher fragen sich oft, ob die Kirche nicht etwas zu groß geraten sei und deshalb auch nicht so richtig in das örtliche Gesamtbild passe. Richtig ist, dass dem Kirchplatz, der noch heute von einem Häuserkranz umschlossen wird, beim Bau von St. Anna die frühere Größe genommen wurde. Er war wesentlich größer und diente als Friedhof. Die wesentlich kleinere, bis 1900 bestehende Barockkirche fügte sich vielleicht besser in das Dorfbild ein als die im Jahre 1896 -1899 im neuromanischen Stil erbaute zweitürmige Kirche.

Romanische Stilelemente aus dem Rheinland waren ihre Vorbilder. Im Norden schmückt ein großes Radfenster die Doppelturmfassade. Hinter diesem "Lichtblick" erstrecken sich die Basilika und das Querschiff. Ein achteckiger, dritter Turm betont die Vierung, den Schnittpunkt mit dem Mittelschiff. Dahinter liegen an der Südseite drei Ápsiden (Altarräume). Ungewöhnlich ist die aufwendige Außengestaltung mit Schmuckelementen der Spätromanik. Obwohl in letzter Zeit einige alte Häuser durch neue ersetzt wurden, blieb der Grundriss des damaligen Kirchplatzes unverändert. Doch durch die Aufstockung einzelner Gebäude wurde die Höhe der damaligen Bebauung verändert.

Kirche "St. Josef" in St. Arnold

Dieses Gotteshaus ist nach Plänen des Architekten Ludger Kösters aus Köln erbaut worden. Ausführende Firmen waren die beiden einheimischen Bauunternehmer Klumps und Leifker.

Am 29. Oktober 1959 wurde der Grundstein zu dieser Kirche gelegt. Während dieser Zeit machte sich Pfarrrektor Pater Hardelt um Planung, Finanzierung und den Bau der Kirche verdient. Die Muttergemeinde St. Anna brachte in knapp vier Jahren 100.000 DM und die damals 1.300 Seelen zählende Rektoratsgemeinde St. Arnold 47.000 DM durch Sammlungen auf. Die Hauptlast trug das Bischöfliche Generalvikariat Münster.

Am 4. September 1960 erfolgte die feierliche Konsekration (Weihe) durch Weihbischof Baaken. Die Kirche wurde dem hl. Josef geweiht. Die Glocken wurden von der Glockengießerei Petit und Gebrüder Edelbrock aus Gescher hergestellt und sind ein Geschenk der Fa. J. Hecking in Neuenkirchen.

Im Zuge der Fusion im Jahre 2005 wurde St. Josef als Filialkirche der Pfarrkirche St. Anna zugeordnet.

Bahnhof St. Arnold

Im Jahre 1892 wurde diese kleine Bahnstation erbaut, die anfänglich "Neuenkirchen Land" und dann ab 1931 "St. Arnold" hieß. In den Kriegsjahren war der Bahnhof für die Munitionsindustrie von Bedeutung, denn in der Nähe befanden sich Sprengstofffabriken, wovon heute allerdings nur noch einige Mulden und zugewachsene Bahndämme zeugen.
Über 90 Jahre bestand die Strecke Rheine-Burgsteinfurt, bis 1981 die Bundesbahn die Einstellung des Reiseverkehrs ankündigte. Der letzte Personenzug fuhr am 28. September 1984. An dem Radweg Münsterland befinden sich noch 750 m, teils zweigleisige Schienenreste, die mit einer Weiche über einen Bahnübergang verbunden sind. Seit 2009 wirkt der Eisenbahn Club Nord-West Münsterland e.V. hier, um ein kleines "Open-Air-Eisenbahnbetriebsmuseum" aufzubauen. Auf den Gleisen fährt seitdem zwischen April und September jeden 2. Sonntag im Monat und am 1. Mai für jedermann die vereinseigene Handhebedraisine. Welche auch für Gruppenbuchungen zur Verfügung steht. So können z.B. Radgruppen in den dort gemütlich angelegten Sitzplätzen eine Rast machen und zwischendurch auf der Draisine Eisenbahnflair erleben. Mit den Fahrten finanziert der Verein den Aufbau eines Museums, an dem die Mitglieder ehrenamtlich in ihrer Freizeit arbeiten.

St. Arnold

Die Gründung des Missionshauses St. Arnold mit der angegliederten Missionsschule (Arnold-Janssen-Gymnasium) führte bereits am 15. Mai 1931 zur Umbenennung der Bahnstation Neuenkirchen Land in "St. Arnold". Zeitgleich wurde der Poststempel "St. Arnold" eingeführt und die Poststelle im Missionshaus eingerichtet. Auch der entstehende Neuenkirchener Ortsteil erhielt den Namen St. Arnold. Arnold Janssen, der im Jahre 2003 heiliggesprochen wurde, ist der Gründer der Steyler Missionare, die nach ihrem Gründungsort im niederländischen Steyl benannt sind. Ihre offizielle Bezeichnung ist "Gesellschaft des göttlichen Wortes" oder auch lat. Societas Verbi Divini (SVD). Der Orden errichtete 1928/1929 im späteren St. Arnold eine Niederlassung mit einer Internatsschule, die vornehmlich der Ausbildung von neuen Missionaren dienen sollte. Bis dahin befanden sich dort nur der Clemenshafen als Endpunkt des Max-Clemens-Kanals (1731-1840), die Bahnstation Neuenkirchen Land, das so genannte "Repressalien-Lager" (1914-1915) für französische kriegsgefangene Offiziere, für russische Kriegsgefangene und große Munitionslager zur Herstellung von Artilleriemunition.

Auf dem Klosterfriedhof findet sich das Grab des 1946 verstorbenen Steyler Missionsbruders Josef "Kostka" Wasel, der während der Gottesdienste täglich die Passion Christi in Schauungen erlebte und dessen wundersame Heilung im Heiligsprechungsprozess des Ordensgründers Arnold Janssen eine bedeutsame Rolle spielte. Die "Bruder-Kostka-Gemeinschaft" umfasst viele Mitglieder - nicht nur hier, sondern auch in ganz Deutschland. Die heute dicht besiedelte Ortschaft entstand erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Viele Flüchtlinge und Vertriebene aus den ehemaligen Ostgebieten Deutschlands ließen sich in St. Arnold nieder und bauten eine neue Heimat auf.

Das aus der Schulgründung der Steyler Missionare hervorgegangene Arnold-Janssen-Gymnasium befindet sich seit 1996 in der Trägerschaft des Bistums Münster, nachdem bereits in den 1980er Jahren das Internat aufgegeben worden war. Das Gymnasium ist eine der größten Schulen im Münsterland.

Seit 1998 befindet sich auch das Missionshaus selbst in der Trägerschaft des Bistums Münster. Am 30. Juni 2008, nach fast 80-jähriger segensreicher Tätigkeit, verließen die letzten Missionare St. Arnold.

Die große Sporthalle der Schule wird von verschiedenen Sportvereinen der Gemeinde Neuenkirchen genutzt.
Quelle: Wikipedia

Zur Information:

Die Kirche ist täglich von 8.00 -18.00 Uhr geöffnet.
Kirchenführungen werden über das Pfarrbüro, Tel. 05973 947310 vermittelt.