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11 Ortsteile stellen sich vor

Die Gemeinde Hatten ist heute eine moderne, zukunftsorientierte Großgemeinde, doch kann sie auf eine lange Geschichte zurückblicken. Mit über 15.000 Einwohner*innen in elf Ortsteilen ist die Gemeinde Hatten in den letzten Jahren stetig gewachsen.

Bümmerstede-Ost
Die Geschichte von Bümmerstede reicht bis in das 7. Jahrhundert zurück. Ursprünglich gab es hier nur Weideland für Schaf- und Viehherden: die Moor- und Heidelandschaft bot dafür die richtigen Bedingungen. Einzelne Häuser von Bauernfamilien, die sich im 16. Jahrhundert im Gebiet angesiedelt hatten, sind bis heute im Großraum Bümmerstede erhalten und prägen das ursprünglich gebliebene Bild im alten Ortskern. Einen Großteil der Fläche von Bümmerstede nimmt die Henning-von-Tresckow-Kaserne ein, in der bis 2014 der Brigadestab der Luftlandebrigade 31 und Teile des Luftlandeunterstützungsbataillons 272 stationiert waren. Der zur Kaserne gehörende Standortübungsplatz Bümmerstede gehört genauso wie der kleine Ortsteil Bümmerstede-Ost zur Gemeinde Hatten. Bümmerstede-Ost ist der kleinste Ortsteil der Gemeinde Hatten.

Dingstede
Die älteste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1249: ein Hinweis auf ein auf den Grafen zu Lehn eingetragenes Haus in "Thingenstede". Um das Jahr 1616 richtete Graf Anton Günther für die Benutzer des Handelsweges Bremen-Oldenburg-Jever den Erbkrug ein. 1821 verlor dieser Betrieb seine Bedeutung durch den Bau der ersten Oldenburger Kunststraße, der Bremer Heerstraße. Besonders sehenswert ist die historische (rekonstruierte) Thingstätte. Ein Hinweisschild am Dorfplatz führt zu der Stelle, die von Granitsteinen umgeben war. Ein besonders großer Stein markierte das Zentrum der Thingstätte. Ein Thingplatz oder Dingplatz ist ein Ort, an dem Volks- und Gerichtsversammlungen nach altem germanischem Recht unter freiem Himmel abgehalten wurden. Es waren besondere energetische Plätze. Sie mussten zentral liegen und gut zu finden sein. Häufig wählte man erhöhte Stellen (oft auch Grabhügel) oder Plätze mit markantem Aussehen und alten Bäumen, vor allem Linden (Gerichtslinde) und Eichen. Der Thingplatz war ringsherum eingehegt, meist mit Steinen oder Haselstangen, und darin galt der Thingfriede.
Am Ortsausgang von Dingstede Richtung Kirchhatten befindet sich eine moderne 18-Loch-Golfanlage.

Hatterwüsting
(plattdeutsch: Hatterwösch)
Erstmalig urkundlich erwähnt wurde Hatterwüsting im Jahre 860. Die Ansiedlung begann erst sehr viel später im Jahr 1798. In der Folgezeit wurden die Osenberge, die bis dato nur als Sanddünen vorhanden waren, aufgeforstet. In dieser ehemals als "Hatter Wüste" bezeichneten Gegend wurden ab 1820 die ersten begehbaren Wege und ab 1875 dann auch mit Steinen ausgepflasterte kleine Straßen angelegt. Im Jahre 1856 kam eine gewerblich betriebene Mühle dazu. Diese blieb mehr als 100 Jahre in Betrieb, bis sie 1957 abgerissen wurde. Auch der Bau einer Schule 1876 veränderte das Bild von Hatterwüsting. Der Schulbetrieb wurde 1970 eingestellt und die Räumlichkeiten fortan für Kinder-, Jugend- und Seniorenbegegnungen genutzt. Heute befindet sich eine kommunale Kindertagesstätte in der alten Dorfschule. Touristisch kann Hatterwüsting mit einer Gaststätte, diversen Sport- und Heimatvereinen, den Pfadfindern und dem Islandpferdehof Sandheide aufwarten. Traditionell gibt es jedes Jahr ein Osterfeuer, ein Sommerfest und ein Erntedankfest mit Umzug und Ball. Alle Ortsschilder sind sowohl in hochdeutscher als auch in plattdeutscher Sprache beschriftet.

Kirchhatten
Kirchhatten wurde erstmals im Jahre 860 unter dem Ortsnamen "Hahto" in der Lebensbeschreibung des 789 gestorbenen Missionars Willehad erwähnt. Kirchhatten ist der älteste Schulort der Gemeinde Hatten. Bereits seit 1588, mit der Berufung von Gerhard Elmendorf zum Küster in Hatten, sind in diesem Dorf Schulverhältnisse urkundlich nachgewiesen. Vor der St. Ansgari Kirche befindet sich eine Kriegsgräberstätte, auf der größtenteils deutsche Soldaten beerdigt wurden, die in den letzten Kriegstagen zwischen dem 22. und 27. April 1945 in Kirchhatten starben. Die Kirche dürfte zwischen 1230, als sie in einem Verzeichnis der Gotteshäuser des Oldenburger Gebiets noch nicht erwähnt wurde, und 1280, dem Auftauchen des Namens "Kerchatten" in einem Lehnsregister, gebaut worden sein. Kirchhattens berühmtester Bürger Peter Suhrkamp war ein deutscher Verleger und Gründer des Suhrkamp Verlags. Sein Geburtshaus steht noch heute in Kirchhatten. In Kirchhatten befindet sich auch das Rathaus der Gemeinde Hatten. Die Hauptstraße, die durch den Ort führt und der Vorplatz des Rathauses wurden in den letzten Jahren komplett erneuert. Seitdem tanzen auch hier drei Osenzwerge auf dem Rathausbrunnen "Ringel, Rangel, Ose". Für Gäste ist Kirchhatten ein beliebtes Ziel: Neben dem Campingplatz befindet sich das mit einer Biogasanlage beheizte Freibad und der Kletterwald "Kraxelmaxel" sowie diverse gastronomische Betriebe.

Munderloh
Munderloh wird urkundlich erstmals im Jahre 1323 erwähnt. 1749 wird hier das erste Schulgebäude errichtet. Dieses wurde in den folgenden mehr als 100 Jahren immer wieder um- und angebaut bis es schließlich 1861 durch ein neues Gebäude ersetzt wurde. 1941 wurde auch dieses Schulgebäude abgerissen, denn bereits 1937 hatte man an anderer Stelle die Schule errichtet. In Munderloh standen von 1912 bis 1967 zwei Ziegeleien, ein Klinkerwerk und für kurze Zeit auch eine Tonverwertung, die sogenannte "Wempesche Ziegelei". 1937 wurde die Ziegelei modernisiert, um eine ganzjährige Produktion zu gewährleisten. Bis in die 1950er Jahre wurde der benötigte Rohstoff Ton in Munderloh abgebaut. Hier entstand auch die Tonkuhle. Mittlerweile beherbergt Munderloh zwei Gewerbegebiete: eins südlich der A28 und seit 2021 auch eins nördlich davon.

Schmede
Die Bauernschaft Schmede liegt am östlichen Ortsrand von Kirchhatten und wird von den beiden Landstraßen Dingsteder Straße und Munderloher Straße eingegrenzt. Mit seinen ca. 60 Einwohner*innen zählt auch Schmede zu den kleinsten Orten der Gemeinde Hatten. Die Bauernschaft besteht aus drei landwirtschaftlichen Haupterwerbs- und einigen Nebenerwerbs-Betrieben, einer Tierarztpraxis, einem Handwerksbetrieb sowie einigen Wohnhäusern in Einzelwohnlage. Um 1900 bestimmten Heide, Wald und einige landwirtschaftliche Flächen das Landschaftsbild in Schmede. Die Heide wurde von den Schafen abgefressen und die Plaggen wurden als Einstreu in Schafställen genutzt. Durch diese Bewirtschaftung wurden die sandigen Böden zu landwirtschaftlichen Nutzflächen. Ein ca. zwei Hektar großer Teich ist in den 1970er Jahren durch Sandabbau für den Bau der Autobahn entstanden. Zu einer Besonderheit des Ortes gehört das Naturdenkmal "Knick". Ein Knick besteht aus einem Wall, auf dem Eichen gepflanzt werden, welche von Schafen oder Kühen abgefressen werden und dadurch krüppelig wachsen. Die Dorfgemeinschaft trifft sich jährlich zum Osterfeuer und zu einer gemeinsamen Kohlfahrt. Außerdem werden Feste wie Hochzeiten, Silber- oder Goldhochzeiten sowie runde Geburtstage oder Konfirmationen mit allen Einwohner*innen gemeinsam gefeiert. Seit 1994 befindet sich der Reitverein "Frei Tempo" mit seiner Reithalle in Schmede auf einem ehemaligen landwirtschaftlichen Betrieb.

Sandhatten
Der Ort wurde bereits 840 erstmals urkundlich erwähnt als West-Hathen. Sein jetziger Name Sandhatten, aufgrund der sandigen Umgebung so benannt, fand erstmals 1324 Erwähnung. Das Gebiet war aber schon in der Jungsteinzeit besiedelt, wie das über 16 m lange Großsteingrab Steenberg beweist. Zur Querung der Hunte zwischen der damaligen Grafschaft Oldenburg und Wildeshausen wurde 1259 eine Furt für den Handelsweg angelegt. Diese verlor mit dem Bau der Deland-Brücke 1860 ihre Bedeutung. 1965 wurde der Bebauungsplan 9 angelegt, der eine wesentliche Veränderung der Gegend rund um Sandhatten zur Folge hatte. In den folgenden Jahren entstanden hier vermehrt Wohngebiete. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts hat sich die Einwohnerzahl mehr als verdreifach auf heute über 1.000.
Im Westen grenzen das Naturschutzgebiet Barneführerholz und die früheren Rieselwiesen an Sandhatten. Von den ehemals 16 landwirtschaftlichen Betrieben werden noch fünf hauptberuflich betrieben. Den Mittelpunkt des Dorfes bildet der Dorfplatz mit den ihn umgebenden historischen Bauten und dem alten Eichenbestand. Durch die ansässigen Vereine finden ganzjährig verschiedene Festivitäten statt.

Sandkrug
Sandkrug erhielt seinen Namen um 1734, als im Ort Streek, vor den Dünen der Osenberge, eine Station zur Verpflegung von Reisenden und Postreitern errichtet wurde. Die erste Erwähnung reicht bis in das Jahr 1275 zurück. Jedes Jahr am ersten Septemberwochenende findet in Sandkrug das Sandyfest statt - eines der Highlights in unserer Gemeinde. Im Zentrum des Ortsteils befindet sich der Bahnhof von Sandkrug, der im Jahre 1875 fertiggestellt wurde. Reisende erreichen mit der Linie RE18 der Nordwestbahn Ziele zwischen Wilhelmshaven und Osnabrück. Nach Oldenburg dauert die Fahrt gerade mal acht Minuten. Die ankommenden Gäste werden durch eine bronzene Skulpturengruppe, die "Osenzwerge", begrüßt. Dabei handelt es sich um eine künstlerische Umsetzung der regionalen Sage über ein in den Osenbergen wohnhaftes Zwergenvolk. Die Legende entstammt der 165. Sage im Deutschen Sagenbuch des Ludwig Bechstein. In unmittelbarer Nähe zur A29 befindet sich ein großes Gewerbegebiet. Sandkrug ist außerdem Standort von zwei Schulen: der Waldschule, einer Oberschule mit etwa 850 Schülerinnen und Schülern (Stand 2023) und der Grundschule am Sommerweg. Sport ist in Sandkrug ein wichtiges Thema: In der Nähe der Waldschule liegt die große Sportanlage der TSG Hatten-Sandkrug, die neben einem Fußballfeld noch Sportmöglichkeiten wie Laufen, Beachvolleyball, Leichtathletik und Schwimmen ermöglicht. In der angeschlossenen Großraumsporthalle, in der unter anderem die Herren-Handball-Mannschaft der TSG ihre Punktspiele in der Oberliga Nordsee absolviert, gibt es weitere Möglichkeiten für sportliche Aktivitäten. Im Ortskern liegt die Fußball- und Tennisanlage von Schwarz-Weiß Oldenburg. Ein alljährlich im Januar stattfindendes lokales Sportereignis ist die Sandkruger Schleife, eine Laufveranstaltung, deren 5 und 13 km Neujahrslauf auch Teilnehmer*innen aus dem weiteren Umland anzieht.

Sandtange
Sandtange gehört mit ca. 60 Einwohnern zu den kleinsten Orten in der Gemeinde Hatten. In Sandtange gibt es fast ausschließlich landwirtschaftliche Betriebe, es sind aber auch andere Sehenswürdigkeiten vorhanden: ein kleiner Sportflugplatz mit Gastronomie und ein idyllischer Angelsee, welcher sich im Besitz des Fischereivereins Huntlosen befindet. Der Reiterhof Kreutzfeldt bietet Unterstellmöglichkeiten für Pferde und eine Vermietung für Ausritte an. Außerdem gibt es einen Trecker-Club, den HANOMAG Club Sandtange. Sandtange hat zwei Dorfplätze: das "Sandtanger Waldeck" und "Ubbe Eck". Eine Tradition ist das Sandtanger Spiegeleierfest. Seit 30 Jahre treffen sich alle Dorfbewohner am ersten Sonntag im Juli zum gemütlichen Klönschnack, um gegen Mittag in einer riesengroßen Eierpfanne Speck und Spiegeleier zu braten. Dazu gibt es Schwarzbrot und Graubrot mit Gurken und Tomaten - alles zum Sattessen. Die Organisation dieses Festessens wandert von Haus zu Haus, so dass jeder mal Veranstalter sein darf. Die Dorfgemeinschaft beteiligt sich jedes Jahr mit einem Wagen am Erntefest in Hatterwüsting. Eine Besonderheit hebt Sandtange von den anderen Ortsteilen ab: In Hofeinfahrten steht ein mit leuchtenden Blumen bepflanzter Blumenkübel.

Streekermoor
Streekermoor war einst eine Moorkolonie, die als Siedlung Anfang des 19. Jahrhunderts entstand. Die meisten Kolonisten kamen in den Jahren 1908 und 1909. Sie bezogen die vom Siedlungsamt des damaligen Großherzogtums Oldenburg geplanten Häuser, die aus Kostengründen einheitlich aus weißem Kalksandstein gebaut wurden. Streekermoor ist der zweitgrößte Ortsteil der Gemeinde Hatten. Die Streekermoorer Grundschule besteht bereits seit 1910 und wird mittlerweile als Außenstelle der Grundschule Sandkrug geführt. Aus touristischer Sicht sind ein Isländerhof mit Reithalle und ein Reitverein ansässig. Im November 2008 wurde die Dorfgemeinschaft Streekermoor e. V. gegründet. Seither hat der Ort einen festen Verein der Begegnung. Die Dorfgemeinschaftbegeht gemeinsam wiederkehrende Veranstaltungen wie Kohlfahrt, Aktion "Saubere Landschaft", Kinderaktion, Fahrradtouren, Laternenumzug und Adventsfeier mit Tannenbaumsetzen.

Tweelbäke-Ost
Tweelbäke-Ost ist ein kleiner Ort, der zwischen der Stadt Oldenburg und den Gemeinden Hatten und Hude aufgeteilt ist. Der Name Tweelbäke ist plattdeutsch und bedeutet, dass an der Stelle ein Bach (Bäke) zusammenfließt. Ein "Arensboom" (Adlerbaum), der sich mitten im Moor an der Bäke befand, war ab etwa 1330 die Grenze zwischen den Bauern in Bümmerstede und Kloster Blankenburg, die hier ihre Schafe und Rinder weiden ließen. Sprungweg und Tredde haben davon ihren Namen bekommen. Der erste Weg durchs Moor war der Herrenweg oder Ossendamm. Hier wurden im Sommer die Ochsen durch das Moor nach Munderloh und Dingstede getrieben. Im Winter war der Weg von Oldenburg nach Bremen nur über Sandkrug, Kirchhatten oder an der Hunte entlang möglich. Erst mit der Besiedlung kamen die jetzigen Straßen. Heute führen zwei Autobahnen durch Tweelbäke. Die vielen Vereine im Dorf sorgen mit ihren jährlich wiederkehrenden Veranstaltungen für ein gemeinschaftliches Dorfleben. Im Laufe der Jahre haben sich die einzelnen Ortsteile unterschiedlich entwickelt. So gibt es im Ortsteil Oldenburg das in Niedersachsen größte zusammenhängende Gewerbegebiet mit ca. 6800 Arbeitskräften. Hude und Hatten haben sich ländlich entwickelt. Ein großer See sowie ein Wald laden zur Naherholung ein: Es bieten sich viele Feier- und Erholungsmöglichkeiten, wie z. B. eine große Schutzhütte, Bouleplatz, Beachvolleyballplatz, Grillhütte und Toilettenanlage. Auch ein Golfplatz befindet sich im Dorf. Der Tweelbäker See mit einer Wasserfläche von 31 Hektar wird auch für Wassersport, Segeln und Modellboote genutzt. Der Tweelbäker Soot, ein Ziehbrunnen mit dem Sootschwengel in der Eichenbaumzwille, ist das Wahrzeichen des Dorfes.