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Brodowin

Brodowin
Gemeinde Chorin

Brodowin liegt in einer sogenannten vorgeschichtlichen Siedlungskammer, einem hügeligen, seenreichen, eiszeitlichen Grundmoränenbecken, das vom Choriner und Lieper Endmoränenbogen von Süden aus eingerahmt wird. Auf dem Gotteswerder, einer Insel im Brodowinsee, wurden bronzezeitliche und slawische Siedlungsreste nachgewiesen. Diese Insel gilt als Ausgangspunkt des heutigen Dorfes, das etwa um 1260 von deutschen Siedlern gegründet worden ist.

Erstmalig erwähnt wird Brodowin in einer Urkunde von 1258, mit der die brandenburgischen Markgrafen Johann I. und Otto III. die Dörfer Brodowin und Pehlitz dem zu gründenden Zisterzienserkloster Mariensee auf der heutigen Halbinsel Pehlitzwerder im Parsteiner See stifteten. An das Kloster Mariensee erinnert neben wenigen Fundamentresten auch ein im Jahr 2010 niedergelegter Gedenkstein. Bereits nach 12 Jahren wurde dieser Ort aufgegeben und das Kloster an seinen heutigen Standort nach Chorin verlegt. Nach dem Dreißigjährigen Krieg war Brodowin verwüstet und fast menschenleer. Im Rahmen des Siedlungsprogramms des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm ließen sich Bauern, darunter auch Hugenottenfamilien, im Dorf nieder. 1848 fielen mit den Wohnhäusern fast alle Stallungen und Scheunen sowie die Kirche einem Brand zum Opfer. Bereits 4 Jahre später waren Dorf und Kirche wieder errichtet.

Der Anfang des 20. Jahrhunderts brachte Brodowin durch Landwirtschaft und Handwerk reichlichen Wohlstand. In den 20er Jahren kamen erste Feriengäste. 1960 waren alle Bauern als Mitglieder in einer Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) vereinigt.

Nach der Wende entwickelte sich in der Gemeinde Brodowin die Idee zu einem Öko-Dorf-Projekt im Herzen des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin. Seit Juni 1991 arbeitet der landwirtschaftliche Betrieb mit biologisch-dynamischer Wirtschaftsweise nach Demeter-Richtlinien.

Daneben gibt es im Ort einige kleinere Wiedereinrichter oder Landwirte im Nebenerwerb. Im Dorf ist man um artgerechte Tierhaltung, Landschaftspflege und naturnahen Tourismus bemüht.

Diese Ansprüche spiegeln sich in der Dorferneuerung und dem von der Teilnehmergemeinschaft des Dorfes durchgeführten Flurneuordnungsverfahren wieder.

Auf der Halbinsel Pehlitzwerder befindet sich neben den Resten des unvollendeten Klosters Mariensee, einem Naturcampingplatz auch ein ehemaliges Bodenreformhaus von 1946/47, das "Haus Pehlitzwerder".

Weitere historische Begebenheiten und Fakten kann man der anlässlich des 750-jährigen Jubiläums erschienenen Chronik entnehmen.